Der Aufbau der Altstadt hat in den Jahren seit der Wende große Fortschritte gemacht. Allerdings sind Sanierung und Wiederaufbau noch lange nicht abgeschlossen. Die Mitgliederversammlung hat deshalb 2011 beschlossen, den Namen des Vereins Bürgerkomitee „Rettet die Altstadt Stralsund“ e. V. beizubehalten. Durch die Aufnahme der Altstadt auf die Welterbeliste der UNESCO im Jahre 2002 ist die Verantwortung für eine qualifizierte Sanierung noch größer geworden.
Das Bürgerkomitee führt Buch über die noch zu sanierenden Häuser. Die Altstadt umfasst rund 1000 Gebäude. Bei einer letzten Aufnahme 2010 gab es noch 95 gefährdete Häuser. Bei unserer jüngsten Zählung 2014 nur noch 17. Auch diese Häuser haben freilich mittlerweile alle einen Investor gefunden; ihre Wiederherstellung ist jedenfalls mittelfristig zu erwarten. Unklar ist lediglich noch das Schicksal des riesigen Kampischen Hofes und mehrerer Hafenspeicher. Über viele Jahre hatten wir ausgesprochene Sorgenkinder, zum Beispiel die Knieper Str. 16 und 17, die Tribseer Straße 2 und 3, die Mönchstraße 52-55, das Landständehaus, Badenstr. 39 und die Kronlastadie. All diese Gebäude sind mittlerweile saniert und fertig gestellt oder stehen kurz vor der Fertigstellung. Besonders freut uns das für das Landständehaus, in das die Musikschule eingezogen ist.
Das Bürgerkomitee kümmert sich im Rahmen seiner Möglichkeiten aber nicht nur um Sanierungen. Es wirkt auch mit bei Neubauten und versucht hier Einfluss zu nehmen, damit sie sich in das Stadtbild integrieren. Anliegen des Bürgerkomitees wird es dabei immer sein, sich dafür einzusetzen, dass eine der Altstadt angemessene aber qualitativ hochwertige Architektur zum Zuge kommt. So hat sich das Bürgerkomitee immer wieder gegen eine bei heutigen Architekten beliebte Kastenform für Neubauten ausgesprochen und stattdessen die Verwendung des Attikatyps empfohlen.