Badenstraße 17

Das Gebäude Badenstraße 17, in dem sich heute das Bauamt der Hansestadt Stralsund befindet, wurde als schwedisches Regierungspalais in den Jahren 1726 bis 1730 errichtet, nachdem die Bautätigkeit in Stralsund im 17. Jahrhundert zu völligem Stillstand gekommen war.

1721 erhielt der schwedische Architekt Cornelius Loos den Auftrag, ein großes Gebäude nach dem Vorbild Stockholmer Adelspaläste für den Grafen Johann August von Meyerfeldt, der seit 1713 Generalgouverneur in Stralsund war, zu errichten. Meyerfeldt war Auftraggeber und zugleich Bauherr, bezahlte den Bau aus seinem eigenen Vermögen.

Das „Meyerfeldtsche Palais“ ist auf vier mittelalterlichen Hausstellen erbaut worden und erstreckte sich in der Tiefe von der Badenstraße bis zur Heilgeiststraße. Der mit zwei Seitenflügeln versehene Bau besaß 49 Räume – davon wurden acht von der Familie Meyerfeldt zu Wohnzwecken genutzt, die weiteren waren Dienst- und Repräsentationsräume, Wirtschaftsräume im Erdgeschoss sowie Wohnräume der Angestellten unter dem Dach. Ein Backhaus mit Konditorei, ein Brauhaus, große Küche und zwei Magazingewölbe befanden sich ebenfalls im Gebäude. Das Bauwerk wurde durch eine hohe Mauer mit zwei seitlich gestellten Einfahrtstoren von den benachbarten Bürgerhäusern abgegrenzt. Im Hofinneren führten drei doppelte Freitreppen zu jedem der Seitenflügel sowie zum Hauptbau.

  • 1802 Erben des Grafen Meyerfeldt verkauften das Gebäude an den schwedischen König
  • 1835 Verkleinerung der sehr großen Eingangstreppe in der Badenstraße auf Bitte des Rates der Stadt auf die heutige Größe
  • 1944 Beschädigung des Gebäudes durch Bombenangriff am 06.10.1944
  • 1952 Einzug der Musikschule in die Kellerräume
  • 1956 provisorische Instandsetzungen des Gebäudes
  • 2011 Abschluss der Sanierung des 1. Bauabschnittes (Ostflügel)
  • 2015/2016 umfangreiche Sanierung des 2. Bauabschnittes des Gebäudes mit Auslagerung der Mitarbeiter des Bauamtes in das ehemalige Finanzamt Lindenstraße
  • Nov: 2016 Verleihung des Koggensiegels für gelungene Sanierung

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist in der Liste der Baudenkmale der Hansestadt Stralsund eingetragen.