Die Knieperstraße 17 ist eines der ältesten Gebäude Stralsunds (um 1400 etwa erbaut), wie die ganze Knieperstraße als sehr geschichtsträchtig anzusehen ist. Der Straßengiebel, der Hofgiebel mit seinem oberen Fachwerkdreieck und der im Innern des Gebäudes stehende Hausbaum gelten als denkmalpflegerisch wertvoll.
Im Jahre 1991 wirkt das Gebäude durch mangelhafte Wartung derart baufällig, daß der Leiter des Bauordnungsamtes, Herr Sund, in dem noch bestehenden, aber nicht genutzten Gebäude eine Bedrohung der vorüberhenden Passanten sieht, eine Anzeige auf ”akute Gefahr im Verzuge“ herausgibt und eine Sicherung des Straßengiebels verlangt.
Die dann einsetzenden Sicherungsmaßnahmen führen zu einer verkehrstechnischen Sperrung der Knieperstraße. Die Sicherungsmaßnahmen werden zurückgebaut, das Gebäude verfällt weiter. Ende 1993 erwirbt ein Hamburger Investor das Grundstück und die baulich schlechte Immobilie. Er will auf dem Gelände ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen lassen.
Das Amt gibt am 21.12.1993 seine Zustimmung, will aber die beiden genannten Giebel und den Hausbaum erhalten wissen. Am 13.01.1994 stimmt der Wirtschafts – und Bauausschuß Stralsunds einem Abbruch des Gebäudes zu, und am 31.01.1994 gibt das Bauordnungsamt Stralsund seine Genehmigung zu einem Teilabbruch – unter Einhaltung der Auflagen des Amtes für Denkmalpflege.
Am.25.7.1994 erklärt das Bürgerkomitee „Rettet die Altstadt Stralsund“ e. V., die Mehrkosten, die für die Erhaltung der 3 denkmalpflegerisch wichtigen Bauteile entstehen, zu tragen.
Inzwischen snd die Abbrucharbeiten fast erledigt. Die mehrfach genannten Konstruktionen sind gesichert bzw. noch vorhanden.
Der Hamburger Investor soll inzwischen auch das Grundstück Knieperstraße 19 erworben haben. Das Amt für Denkmalpflege will auf die Gestaltung der Knieperstraße Einfluß nehmen. Eine genehmigte Planung zur künftigen Nutzung der vorhanden Baulücke liegt noch nicht vor.