Frankenstraße 28

  • erbaut im 14. Jahrhundert (1304)
  • Gotisches Kaufmannshaus
  • Staffelgiebel
  • 4 Achsen
  • Nach 1680 barocker Diele
  • Hausbaum
  • Lastenrad

  • Kauf 1971 aus Zwangsversteigerung für 3.600 Mark
  • ca. …. Arbeitstunden
  • > 250 Fuhren Schutt & Steine
  • halber Eimer Tränen
  • ca. 100.000 Klosterformatziegel

Heilgeiststraße 89

Vor wenigen Wochen beauftragten wir Restaurator Wolf Thormeyer, die Schriftzüge des jüdischen Lederwarenladens der Gebrüder Julius und Felix Blach, die von 1880 bis 1938 in der Heilgeiststraße 89 ihr Geschäft führten, zu rekonstruieren. Auch eine Tafel haben wir im öffentlich zugänglichen Hauseingang unseres 2012 erworbenen Hauses anbringen lassen, um über die wechselhafte Geschichte des Hauses seit 1680 bis in die heutige Zeit zu berichten mit besonderem Fokus auf die Jahre 1880 bis 1938. Den Anlass zu dieser intensiven Recherche haben wir nicht zuletzt der Verleihung des Koggensiegels zu verdanken, denn nur deshalb haben wir uns so gründlich mit der Geschichte des Hauses auseinandergesetzt. Bei jener Preisverleihung im November 2015 verlor ich an einem Punkt bei der von mir vorgetragenen Darstellung der Geschichte meine Fassung: Der frühere Eigentümer bis 1934, Friedrich Blach, konnte zwar rechtzeitig in die USA emigrieren, seine 5 älteren Geschwister mit einem Großteil ihrer Familien wurden jedoch Opfer des Holocaust. Das löste eine höchst intensive Suche nach Friedrich Blachs Nachfahren aus, führte zum Erfolg und eine herzliche Freundschaft mit den Nachfahren begann. Weitere intensive Recherchen ermöglichten eine bewegende Familienzusammenführung. Die ganze Darstellung ist im Stralsunder Heft für Geschichte, Kultur und Alltag 2017 mit Fotos erschienen. Sie ist zu weitläufig, um sie in diesem kurzen Artikel zusammen zu fassen. Tatsache ist jedoch, dass die Geschichte längst noch nicht abgeschlossen ist: Suchanzeigen in England führten zur Ermittlung von Nachfahren aller Familienmitglieder, die in dieser Lederhandlung gearbeitet haben nebst Zusendung von Fotos. Das Glück über diesen Erfolg ist überschattet durch die Schicksale während des Naziterrors und deren Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Mein Dank gilt im besonderen den Nachfahren, die vollkommen zunächst überrascht, dann jedoch sehr bereitwillig und erfreut ihre noch vorhandenen oder mühevoll rekonstruierten Familienarchive umpflügten, um nach ihren Stralsünder Wurzeln zu suchen. Die Aufarbeitung der Geschichte ehemals jüdisch bewohnter Häuser in Stralsund ist angestoßen.

Aus G&T #69 Okt. 2017

Frankenstraße 75

ehem. Teichhof K. Niemann/Stralsund 2004

Zustand 1990
Darstellung der historischen Mauer zur Langenstr.