Klosterfest in Stralsunder Kloster St. Johannis am 10. Mai

Durch das Engagement des Bürgerkomitees „Rettet die Altstadt Stralsund“ e. V. können seit Pfingsten 2024 im Rahmen öffentlicher Führungen der Rosengarten und die Außenanlagen des Johannisklosters wieder besichtigt werden. Der Stralsunder Traditionsverein e. V. hat am 14. und 15. Dezember 2024 im Johanniskloster den St. Nikolaus-Markt organisiert und durchgeführt. Spätestens seitdem ist das Johanniskloster wieder im öffentlichen Bewusstsein der Stralsunder und seiner Gäste angekommen.
Dieser Tradition folgend, laden Stralsunder Vereine für den 10. Mai 2025 zum Klosterfest in St. Johannis ein. Das Klosterfest reiht sich in die Veranstaltungen anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation in Stralsund ein. Dafür haben sich das Bürgerkomitee „Rettet die Altstadt Stralsund“ e. V., der Stralsunder Traditionsverein e. V., der Kunstverein Stralsund e. V., der Stralsunder Geschichtsverein e. V., der Literaturkreis Stralsund und die KULT-Touren DIE fromme Dagmar ein reichhaltiges Programm ausgedacht. Unterstützt werden die Vereine von der Hansestadt Stralsund und der Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH. Am 10. Mai findet auch der bundesweite Tag der Städtebauförderung statt. Dieser Tag trägt in diesem Jahr das Motto „Lebendige Orte, starke Gemeinschaften“. Das Klosterfest ist bestes Beispiel dafür.
Diesem Motto tragen sowohl das Johanniskloster als auch die Veranstalter selbst Rechnung. Eine starke Gemeinschaft – Stralsunder Vereine in Verbindung mit der Hansestadt Stralsund und der Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH – erwecken das Johanniskloster wieder zu einem lebendigen Ort.
Wir hoffen gemeinsam, dass die öffentlichen Führungen durch den Rosengarten und (mindestens) die Außenanlagen des Johannisklosters, der St. Nikolaus-Markt und das Klosterfest auch in den kommenden Jahren zu festen Veranstaltungen in St. Johannis werden.
Wie freuen uns über die Unterstützung durch das Zentrale Gebäudemanagement der Hansestadt Stralsund. Oberbürgermeister Alexander Badrow wird das Klosterfest eröffnen.

Die Vereine und die Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH haben für das Klosterfest ein reichhaltiges Programm vorbereitet. So gibt es eine Führung zum Thema „Kirchen, Klöster, Hospitäler“, einen Vortrag zum Kirchenbrechen in Stralsund 1525, Buchlesungen, Führungen im Kloster, Kreativworkshops für Groß und Klein sowie Vorlesen für Kinder. Natürlich kann auch der Rosengarten – mit dem durch das Bürgerkomitee wieder belebte Rosenbeet – besichtigt werden.
In Form von Speis und Trank wird auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Das komplette Programm finden Sie hier: Programm Klosterfest
Zusammen mit der an diesem Tag auf der Nördlichen Hafeninsel stattfindenden „Blaulichtmeile“, erwartet die Stralsunderinnen und Stralsunder sowie ihre Gäste ein abwechslungsreicher, unterhaltsamer Tag.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Am Fischmarkt

Wie viele andere Gebäude war auch das Quartier zwischen der Wasserstraße und der Straße am Fischmarkt im Bereich des Semlower Kanals stark vernachlässigt worden. Während in der Wasserstraße das ehemalige Kaufhaus Weyergang (Wasserstr. 72) verfiel, sah es dahinter (Am Fischmarkt 4) nicht besser aus.

Am Fischmarkt 4/5 um 1994

Das Haus Am Fischmarkt 4 wurde um 1870 errichtet. Es hat eine interessante Hofsituation mit einem Torbogen in Richtung Semlower Kanal. Der nördliche Gebäudeteil verfügte über einen Rechteckerker, der bereits so baufällig war, dass er straßenseitig mit einer massiven Holzkonstruktion abgestützt werden musste. Auch der Torborgen war einsturzgefährdet. Leider kam es um 1997 zu einem tödlichen Unfall an dieser Stelle, als herabfallende Putzstücke einer Person auf den Kopf fielen. Die Stadt nahm diesen bedauerlichen Unfall zum Anlass, um danach an vielen gefährdeten Häusern den Putz abschlagen zu lassen, damit von ihm keine Gefahr mehr ausging. Es stand im Raum, dass besonders einsturzgefährderte Gebäude Am Fischmarkt 4 komplett abzureißen. Dagegen regte sich Widerstand, der zu dem angebrachten Transparent führte.

Zustand 2025

Das Stützhaus in der Knieperstraße

Das Gebäude Kniperstr. 17 ist auch als „Stützhaus“ bekannt und war viele Jahre ein Sicherheitsrisiko und Schandfleck im nördlichen Zugang zur Altstadt mit seiner geschichtsträchtigen Knieperstraße. Zunächst wurde das giebelständige Haus mit einem massiven Holzgerüst stabilisiert.

Sicherungsmaßnahmen 1992

Nach dem Verkauf des Hauses 1993 an einen Hamburger Investor will dieser das Gebäude komplett abreißen lassen. Dem stimmt aber die Denkmalpflege der Hansestadt nicht zu. Die beiden Hausgiebel sowie der Hausbaum sind denkmalpflegerisch sehr wertvoll und sollen erhalten werden.

Nach einem Teilabriss des hinteren Gebäudeteils 1994 aufgrund akuter Einsturzgefahr blieb nur noch die Straßenfassade stehen. Das Bürgerkomitee förderte Sicherungsmaßnahmen am Straßengiebel 1995 mit ca. 26 tsd DM. Mehrfachen Versprechen zur Rettung der restlichen Bausubstanz folgten leider keine Aktivitäten.

Bürgerprotest um 2002

Die restlichen Gebäudeteile verfallen weiter, sodass sich das Bürgerkomitee 2003 erneut gezwungen sah, auf die unhaltbare Situation aufmerksam zu machen:

Knieperstr. 17 – (Transparent von 2003)

Erst mit einem erneuten komplizierten Verkauf an einen neuen Eigentümer konnte der Straßengiebel so stabilisiert werden, dass das Stützgerüst abgebaut werden konnte. Für die darauffolgende Sanierung wurde im Jahr 2011 für das Gebäude ein Koggensiegel verliehen.

Badenstraße

Die Badenstraße Nr 5 und 6 sind lange Sorgenkinder der städtebaulichen Entwicklung in Stralsund gewesen. Südlich des Rathauses gelegen, in unmittelbarer Nähe zur Goldschmiede Stabenow in der Badenstr. 1/2 waren Sie über viele Jahre dem Verfall preisgegeben. Die Gebäude waren in privater Hand, eine Sanierung oder Entwicklung fand erkennbar nicht statt.

Noch 1990 war zumindest die Nummer 5 in einem akzeptablen Zustand wie ein Foto der Jugendstilwendeltreppe aus dem Jahr 1990 belegt:

Innentreppe Badenstr. 5 (Foto: Harry Hardenberg)

Man sieht allerdings deutlich an den reich verzierten Wänden des Treppenhauses, das es statische Probleme gab.Das Haus verfügte über einen Kemladen in südlicher Richtung, der unmittelbar an einen in den achziger Jahren errichteten Spielplatz auf dem Rathausplatz grenzte. Der Kemladen musste wegen Baufälligkeit abgetragen werden, ohne die entstehenden Öffnungen zu verschließen. Auch das Dach fiel 1996 einem Brandschaden zum Opfer, dessen Ursache nicht vollständig aufgeklärt werden konnte.

rückseitige Ansicht Badenstr. 5 um 1990

Anfang Mai 1998 tauchte dann über Nacht das Transparent auf der Rückseite des Gebäudes Badenstr. 5 auf, um mehr öffentlichen Druck auf den Eigentümer auszuüben. Immerhin wurde in dieser Zeit in Stralsund der Antrag zur Anerkennung als Weltkulturerbe vorbereitet. In einem öffentlichen Brief an die Stadtverwaltung hieß es:

Seit Jahren arbeitet man in Stralsund fieberhaft und engagiert – unterstützt von Bund, Land und Deutscher Stiftung Denkmlaschutz – am Aufbau der historischen Altstadt. Gewapnet ist man jedoch nicht gegen Leerstand und Verfall von Bausubstanz, wenn der Besitzer das Haus nicht retten will.

Leider gelang es nicht, dass Haus zu retten, im April 2000 wurden die Badenstr. 5 und die angrenzende Nr. 6 abgerissen.

Abrissarbeiten im April 2000

Heute ist die Häuserfront im westlichen Teil der Badenstraße wieder geschlossen. Die Neubauten sind im Rahmen der Entwicklung des Quartier 17 (Rathausplatz) an die historisch verlorenen Häuser getreten.

Ansicht Badenstr. 5 (2025)

Heilgeistkloster

Das Heilgeistkloster – eigentlich Heilgeisthospital – wurde um 1320 errichtet. Es lag ausserhalb der Stadtmauern. Hier wurden Kranke und Sieche behandelt, die Heilgeistkirche kam Ende des 14. Jahrhunderts hinzu. Das Heilgeistkloster hatte bis 1945 viele Besitztümer, darunter die Inseln Hiddensee und Ummanz und zahlreiche Dörfer und Lehen in der näheren Umgebung. Nach 1990 erhielt die Hansestadt als Rechtsnachfolgerin des Heilgeistkloster viele der Ländereien zurück. Als in den 1990 Jahren die Sanierung der wunderschönen Fachwerkgebäude des Areals und des Elendenhauses anstanden, hatten nicht wenige Bewohner Sorge um „ihre“ Wohnungen. Heute sind die meisten Gebäude über ein Erbbaurecht an die dort lebenden Menschen gegangen. Die Klosterstr. 10-12 wurde 1998 mit dem Koggensiegel ausgezeichnet.